Am Mittwoch, den 23. Januar 2025, lud unser Geschichtskollege Herr Korte seine Großmutter zu uns in die Realschule ein, um von ihren Erlebnissen vor und während des Zweiten Weltkrieges zu berichten. Die heute 98-jährige Martha Korte berichtete unserem 9. Jahrgang von ihrer Kindheit und Jugend im NS-Staat, welche sie in Georgsmarienhütte verlebte.
Die SchülerInnen durften ihr dabei ganz offen Fragen stellen, die sie so gut wie möglich versuchte zu beantworten. Herr Korte ordnete das Gesagte dann an der einen oder anderen Stelle historisch für die SchülerInnen ein. Dabei kamen zahlreiche Erinnerungen zu Tage über den Bombenkrieg in Osnabrück, den Aktivitäten im BDM, dem Schulalltag, der Zeit nach der Befreiung durch die Briten und anderen mehr oder weniger alltäglichen Situationen und Begebenheiten im Dritten Reich.
Angst habe sie in den Bunkern oder bei Fliegeralarm nicht gehabt. Sie habe es schließlich nicht anders gekannt, so Korte. Die heute sehr reflektiere Rentnerin versuchte den SchülerInnen klarzumachen, dass man damals vieles nicht wirklich hinterfragt hat, da man es nicht anders kannte. Auch sie habe erst im Nachhinein begriffen, was eigentlich passiert war. Heute, so Korte, sei ihr sehr wohl bewusst, dass Hitler die Menschen manipuliert und belogen hat, ein Diktator und Kriegstreiber war.
Auf die Nachfrage, wie sie Hitler das erste Mal wahrgenommen habe, sagte sie, er sei ihr zuerst als laute Stimme im Radio aufgefallen. Wann immer sie heute Interviews von Frau Weidel (AfD) höre, fühle sie sich vom Ton und der Aggressivität an diesen erinnert. Und so hatte sie zum Schluss noch einen wichtigen Appell an unsere Schülerschaft: „Wir müssen hier aufpassen, dass unser Land nicht wieder eine Diktatur wird! Und wir sind auf dem besten Wege dahin, wenn man an die AfD denkt.“ Dies sei der Grund für sie zu kommen, sagt sie, um junge Menschen daran zu erinnern, was vor ca. 90 Jahren angefangen hat und welche furchtbaren Konsequenzen das für die Menschen damals hatte.
„Werdet aktiv! Seid lauter!“, waren ihre Abschlussworte an diesem einzigartigen Besuchstag.
(Bec)